Lingen 19.11.2012
(Bericht von Jennifer Riedasch vom 17.11.2012, Lingener Tagespost)
Auf die Plätze, fertig, Lehre! Beim Azubi-Speed-Dating in Lingen waren am
Mittwoch Unternehmen und Ausbildungssuchende schnell und unkompliziert
zusammengekommen. Die Kreishandwerkerschaft Lingen und das Berufsbildungs- und
Technologiezentrum des Handwerks (BTZ) hatten Schüler aus der Region dazu eingeladen,
sich in 15-minütigen Gesprächen Betrieben ihrer Wahl vorzustellen.
Über das erfolgreiche 3. Lingener Azubi-Speed-Dating berichtete die Lingener Tagespost in ihrer Samstagsausgabe vom 17.11.2012.
Ist er der Richtige für mich? Grau-braune Haare, schlank, dunkles Hemd und ein
freundliches Lächeln auf den Lippen. „Kannst du auch in hektischen Situationen ruhig und
freundlich bleiben?“, fragt er. Nadine Gerke bejaht. Damit erfüllt sie eine wichtige
Voraussetzung, die man für die Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk
bei der Biener Landbäckerei Wintering benötigt.
Nadine Gerke war eine von 60 Teilnehmern des Azubi-Speed-Datings, das zum dritten Mal
in der Bildungsakademie des Lingener Handwerks stattgefunden hatte. 28 Betriebe nahmen
an der Veranstaltung teil und boten über 140 verschiedene Ausbildungsplätze an.
Nachdem sich die Schüler vorab unter Angabe des gewünschten Ausbildungsberufs und
Betriebs angemeldet hatten, konnten sie im Viertelstunden-Takt kurze Bewerbungsgespräche
führen. War die Zeit um, klingelte es. Ein Zeichen für die Unternehmensvertreter, das
Gespräch zu beenden, und für die Bewerber, zu einem anderen Stand zu wechseln. So ging es
Schlag auf Schlag: Begrüßung, Gespräch, Glöckchen – auf zum nächsten
Karrieresprungbrett.
Dass das Speed-Dating eine gute Möglichkeit für Unternehmen ist, geeignete Auszubildende
zu finden, bestätigte Martin Deters von der Firma Mainka Bau-Consult. Er hatte bereits im
vergangenen Jahr am Azubi-Speed-Dating teilgenommen und konnte im Anschluss zwei
Ausbildungsplätze vergeben. „Dennoch ist es manchmal gar nicht so einfach, in nur 15
Minuten das Unternehmen und den Ausbildungsverlauf genau vorzustellen“, gab er zu.
Jasmin Mrowetz war von der kompakten Form der Veranstaltung begeistert: „Es war sehr
informativ, auch wenn es kurz war. Toll ist auch, dass ich nicht etliche Bewerbungen
wegschicken und an unterschiedlichen Orten Bewerbungsgespräche führen muss.“
Obwohl sämtliche Beteiligten das Azubi-Speed-Dating als vollen Erfolg werteten, war die
Bewerberzahl 2012 im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte gesunken. Kreishandwerksmeister Ansgar Kuiter, Horst Hagemann, Hauptgeschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft Lingen, und Eugen Bürsken, stellvertretender BTZ-Geschäftsführer,
führten dies auf den Demografiewandel und die damit verbundenen sinkenden Schülerzahlen
zurück: Allein in den letzten drei Jahren habe sich der Anteil der 17- bis unter 19-Jährigen im
Emsland um rund sechs Prozent reduziert. Doch auch die Zunahme an Ausbildungsplätzen
und die teilweise vorherrschende Orientierungslosigkeit der Bewerber spielten eine Rolle.
Den teilnehmenden Schülern hatte das Azubi-Speed-Dating auf jeden Fall zahlreiche
Perspektiven eröffnet. Auch Nadine Gerke konnte sich freuen: Ihr wurde im Anschluss an
das Bewerbungsgespräch zum weiteren Kennenlernen ein Praktikumsplatz angeboten.
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